Vegan im Job / unterwegs & Interview mit Patrick Bolk

Ich bin vom Job her oft unterwegs in Deutschland. Gerade zu Beginn meiner Entscheidung, mich vegan zu ernähren, hatte ich das Gefühl, dass es in fremden Städten nicht immer so einfach ist, vegane Restaurants oder Imbissmöglichkeiten zu finden.

Zwar gibt es irgendwo einen Imbiss, der Falafel anbietet, oder eine Pommesbude. Aber 5x Pommes hintereinander? Das geht nicht nur ins Geld, sondern ist auch wenig abwechslungsreich. Auch habe ich es schon erlebt, dass ich kein passendes Lokal gefunden habe und die ganze Stadt/Dorf noch nie das Wort „vegan“ gehört hat.

Eine andere Alternative ist, im Internet nach einem Lokal, das veganen Gerichte anbietet, zu suchen. Aber was macht man, wenn man nicht gerade in Hamburg, Berlin, München, Köln ist? Oder das Geld knapp wird?

Ich habe mich entschieden, immer vorbereitet zu sein und mache mir am Morgen oder am Abend zuvor etwas zum Mitnehmen. Ein Salat oder ein Brot ist schnell gemacht – außerdem spare ich so Geld.

Um auch mal Alternativen zu finden, bin ich auf das Buch „Vegan im Job“ von Patrick Bolk gestoßen. Dieses hat mir so gut gefallen, dass ich Patrick nach einem Interview gefragt habe. Dies findet ihr unter „Weiterlesen“.

 

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Hier die Fragen an Patrick:

Wann hat deine vegane Lebensweise angefangen und gab es einen bestimmten Grund dafür?
Vor ziemlich genau 4 Jahren. Das ganze war allerdings nicht eine spontane Entscheidung, sondern ein
jahrelanger Prozess, ​der damit anfing, dass ich mich überhaupt mal mit dem Thema Ernährung
beschäftigt habe – und am Ende stand, dass ich eine vegane Lebensweise für die moralisch einzig
vertretbare hielt. Zumindest für mich persönlich.
Wie sieht bei dir ein normaler Arbeitstag aus?
Einen normalen Arbeitstag gibt es bei mir nicht wirklich. Ich arbeite an unterschiedlichen Orten und zu
unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Projekten. Mal zuhause, mal im Café oder auch im Zug, wo es gerade passt. Es gibt bei mir keinen klassischen „9 to 5“-Tag.
Was hat dich dazu bewegt ein Buch mit dem Thema „Vegan in Job
Ich habe sehr häufig von Freunden und Kollegen gehört, dass sie gerne öfters vegan essen wollen würden, es
aber zu stressig finden, zu kochen. Gerade wenn man dann auch nicht viel Erfahrung mit der veganen Küche hat, ist das auch wirklich nicht so einfach. Also dachte ich mir: Mache ich doch mal genau so ein Buch!​
Gibt es ein Gericht das du am Liebsten in deiner Arbeitspause isst?
Ich bin großer Fan asiatischer Küche, und deswegen gibt es oft so Gerichte wie Sommerrollen, Glasnudelsalat oder auch Sushi. Mittags sollte es etwas Leichteres sein, ich habe keine Lust auf das berüchtigte Mittagstief, was es nach Pommes mit Tofu-Currywurst durchaus gibt. ​
Findest du das man auch mit einer veganen Lebensweise drauf achten sollt, lieber selbst zu kochen anstatt immer auf Fast-Food zurückzugreifen (Wenn man jetzt die Kosten weglässt)?
Natürlich ist das immer besser, mit frischen Lebensmittel etwas zu k​ochen, keine Frage. Veganes Fast Food ist gesundheitlich nicht soviel besser als nicht-veganes – moralisch natürlich schon. Wer viel Fast Food und Industriefood isst, nimmt einfach zuwenig Nährstoffe und zuviel Fett, Zucker und Zusatzstoffe zu sich. Als Ausnahme völlig okay, aber regelmäßig sollte man das nicht machen. Selber kochen kostest natürlich mehr Zeit, aber sind wir doch mal ehrlich: Wieviel Zeit verplempern wir mit irgendwelchem unwichtigen Zeug wie Facebook oder TV glotzen? Die Zeit nehme ich mir lieber dafür, etwas Gesundes zuzubereiten. Und das dauert dann auch nicht so lange.
Du beschäftigst dich auch viel mit dem Thema Nachhaltigkeit. Ist eine vegane Ernährung schon ein guter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit?
Auf jeden Fall! Wer vegan lebt, hat einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als ein Fleischesser. Wer wirklich Umwelt und Klima schützen möchte, sollte also möglichst weitgehend auf Fleisch und tierische Produkte im allgemeinen verzichten. Fleischkonsum ist energietechnisch äußerst ineffizient, weil man z.B. einem Rind 15 Kilogramm Soja oder Weizen gibt, um „am Ende“ 1 Kilogramm Fleisch rauszubekommen. Der größte Teil unserer weltweiten Agrarflächen wird inzwischen für unseren Fleischkonsum​ genutzt, Regenwälder werden abgeholzt und die Biodiversität geht verloren. Man sollte aber auch nicht nach dem Motto „Hauptsache vegan, der Rest ist mir egal!“ leben. Vegane Produkte sind nicht automatisch nachhaltig oder gesund. Wer wirklich nachhaltig leben möchte, der sollte auch Schlagwörter wie Bio, regional, saisonal und vor allem auch fair hergestellt auf dem Schirm haben. Wenn ich vegan lebe, mein Konsum aber nach wie mit der Ausbeutung von Menschen in den Sweat Shops oder der Förderung konventionellen Anbaus in Verbindung steht, wenn ich weiterhin den „bösen“ Großkonzernen mein Geld gebe, dann ist das nicht sehr nachhaltig.

 

Ich bedanke mich auch nochmal an Patrick das er sich Zeit für die Fragen genommen hat

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